European Freestyle Championship 04.10.-06.10.2019, Brandenburg/Havel

Allgemein, Feature| Views: 1894

Ein Highlight im Contest Kalender erwartet uns im Oktober:

Seit langer Zeit und zum ersten Mal überhaupt findet wieder ein Freestyle Contest in Deutschland statt (sieht man mal von Paderborn ab)!

Und was für einer!

Freestyle, eine der Ur-Disziplinen im Skateboarding hat sich im Untergrund in einer verschworenen Gemeinschaft extrem weiterentwickelt und kehrt mit einem Paukenschlag zurück!

Aber lest selbst, wir haben zu dem besonderen Anlass ein kleines Interview mit einem der Hauptverantwortlichen,  Christian Heise, geführt.

Christian Heise, Freestyle Round-Up, Vancouver, Kanada (Bild: Olga Alguilar)

 

Eine Freestyle EM gab es bisher unseres Erachtens nicht. Zudem ist Freestyle, eigentlich ja eine Ur-Disziplin, in der Mainstream-Skate-Welt fast unsichtbar. Wie kam es dazu?

Es gab und gibt immer noch einige Freestyle Contest in Deutschland und auf der ganzen Welt, mit einem internationalen Starterfeld, die Szene ist sehr gut vernetzt und recht reisefreudig. Ich wollte nach etlichen Street Contest, die ich in den letzten Jahren organisiert hatte auch mal wieder ein größeres Freestyle Event auf die Beine stellen. Allerdings nur in einer Indoor Location um Planungssicherheit zu haben, den bei den weiten Anreisewegen der Teilnehmer muss der Contest stattfinden können ohne jegliche Einflüsse der Wetterverhältnisse. Eher durch einen glücklichen Zufall bin ich auf den Museumleiter Marius Krohn gestoßen, der dieser Idee gegenüber sehr offen war. Das war der Startschuss für die EM im Industriemuseum Brandenburg.

Freesyle Family, Paderborn 2019 (Bild Christian Heise)

Was versprecht ihr euch davon und wer steckt hinter der Idee und der Organisation des Events?

Ganz klare Zielsetzung ist es natürlich die Freestyle Szene weiter zu vernetzten und zu stärken, ich organisiere den größten Teil des Events selbst, habe aber auch Unterstützung von engagierten Freestyle Skatern wie z.B Mike Osterman aus Los Angeles/USA und Reece Archibald aus Manchester/England. Hinter dem Contest steckt ein buntes Kollektiv aus nah und fern, das macht die Zusammenarbeit sehr spannend und bringt völlig neue Möglichkeiten. Wir möchten aber auch gern neue Leute für Freestyle und Skateboarding generell begeistern, so gibt es neben dem reinen Contest Tag am Samstag noch einen Jam & Workshop Tag am Sonntag. Mit einem Best Trick Contest, Spin Contest, Anfänger Workshops, Slappy Curb und Jump Ramp Contest!

 

Freestyle Trick in Brandenburg (Bild Andre Großmann)

Wie viele Teilnehmer erwartet ihr?

Es gibt bereits schon Anmeldungen von Skatern aus England, Schottland, Deutschland, den Niederlanden, Schweden und sogar aus den USA, Australien und Kanada. Daher haben wir uns entschlossen eine Open European Contest zu veranstalten. Für meine Heimstadt Brandenburg an der Havel ist das eine große Sache und ich freue mich sehr auf diese Woche, mit vielen internationalen Gästen und guten Freunden. Der Contest findet auch im Rahmen des Heimwerts Kleinkunstfestival statt, an diesem Wochenende zeigen hier lokale Künstler verschiedene Kunst an mehreren Standorten in der Stadt. Auch im Industriemuseum stellen neben der EM, bei den Artbox Creative Days mehr als 15 Künstler ihre Kunst vor wie z.B Photographie, Hand Lettering, Graffiti, Skulpturen, Streetart, Leinwände und mehr. Es gibt also neben der ganzen Skate Action jede Menge zu entdecken und zum mitmachen, hier ergänzen sich verschiedene Subkulturen, ganz nach unserem Geschmack. Das Beste daran, der Eintritt ist an allen drei Tagen frei!

Wie siehst du die Entwicklung von Freestyle Skateboarding derzeit allgemein/weltweit?

Die Freestyle Szene wurde Anfang 2000 von einigen älteren Freestylern wie Yoyo Schulz, Bernhard Kümpel, Max Luis Escarate, Starsky, Boris Schwemin und mehr wieder ins Leben gerufen. Es gab wieder Contest, Produkte und einen regen Austausch. Etwas später kam auch ich dadurch wieder zurück zum Freestyle.(Danke an dieser Stelle!) Heute gibt es weltweit schon fast einen Freestyle Boom und besonders die Szenen in Japan und Brasilien sind stark vertreten. Gerade jüngere Freestyler haben einen ganz neuen Level an Tricks und Styles hervorgebracht. Meine Generation hat verstanden sich einzubringen, arbeitet an zeitgemäßen Produkten und an der Förderung und Austausch für die Community. Die deutsche Szene war schon mal größer und hat in den letzten Jahren einen kleinen Rückgang zu verzeichnen gehabt. Dies lag aber am Generationswechsel und an weniger stattfindenden Events hierzulande. Als Freestyler skatest du fast das gesamte Jahr allein für dich, so, dass Contest fast essentiell sind um die Szene am Leben zu halten. Das hat mich bewegt den Contest in die Hand zu nehmen!

Vielen Dank für das Interview!

Weitere Informationen:

Einen Link zum Event auf Facebook gibt es > hier

Zudem ist dieser Trailer sehr sehenswert:

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