Slalom

Als in den 1960ern, also den Anfängen des Skateboardings die ersten Rollschuhe zersägt und unter Holzbretter genagelt wurden, stellte sich schnell die Frage, wie man das „Rollbrett“ als Sportgerät kompetitiv einsetzen kann. Neben dem Hoch- und Weitsprung welche an olympische Disziplinen erinnern etablierte sich schnell das Slalomskateboarding als Wettbewerbssportart. Letztere konnte sich als eigenständiges Format etablieren. Kein Wunder, lassen sich doch schnell ein paar Hütchen oder Pappbecher finden um welche man aus Spaß oder auf Zeit im nächstgelegenen Park herumfahren kann. Bis heute werden Slalomrennen in regionalen, nationalen, kontinentalen und weltweiten Meisterschaften ausgefahren.

Mit dem Aufkommen von Street- und Vertskating ab den 80er Jahren geriet das Slalom skaten in den Hintergrund und verschwand fast gänzlich von der Bildfläche. Dazu kam, dass das zum Slalom skaten speziell benötigte Equipment wie Slalomboards und weiche, gut haftende Wheels fast nicht mehr zu bekommen waren. Einzelne Slalomskater gab es weit in der Welt verstreut, jedoch wussten diese nichts voneinander, da die Skatemedien diese Disziplin ignorierten.

In den 90er Jahren fingen einige der Slalomgrößen an die weltweit stattgefunden Slalomrennen zu dokumentieren und in einer eigenen Zeitschrift per Post in der Szene zu zirkulieren. Mit dem Aufkommen des Internets entwickelte sich daraus ab 2003 ein internationales Ranking und Forum.

http://www.slalomskateboarder.com/

Die International Slalom Skateboard Association war geboren. Neben der Weltrangliste entwickelt und pflegt diese Organisation bis heute offizielle Dokumente zur Reglementierung der verschiedenen Slalomdisziplinen, zu Weltrekordversuchen sowie zur Organisation von Slalomrennen.

Schaut man sich das heutige Slalomskateboard an wird man schnell feststellen, dass Holzbretter mit Rollschuhen nicht mehr en vogue sind. Im Amateurbereich verfügen die Boards mindestens über eine Glas- oder Kohlefaserverstärkung, die Kingpins und Pivotcups sind sphärisch gelagert. Die Profibretter sind zur Verminderung von Flex und Torsion Kohlefaserummantelte Schaumkerne welche teils mit Holzfunieren in Sandwichbauweise hergestellt werden. Die CNC-gefrästen Achsen lassen sich in Breite und Achswinkel verstellen, um die Performance auf den verschiedenen Kursen zu verbessern. Rollen werden heutzutage dem Downhillbereich entlehnt, da hier ähnliche Beanspruchungen auftreten.

Die Hauptdisziplinen ähneln mit Tight, Giant und Hybrid denen des Abfahrtskifahrens und unterscheiden sich in den Abständen zwischen den Hütchen sowie dem Gefälle und  Länge der Strecke. Gefahren wird auf Zeit mit einer Präzision von einer 1/1000 Sekunde. Oftmals liegt bei Profiwettkämpfen zwischen erstem und zehntem Platz nur eine Sekunde. Was bedeutet, dass sich dazwischen noch acht weitere Kontrahenten mit wenigen hundertsteln Sekunden Abstand tummeln.

Diese kleine aber feine Szene ist tief verwoben mit der Geschichte des Skateboardfahrens und heißt Neulinge auf den regelmäßig und weltweit stattfindenden Events willkommen.

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